20.10. - 25.10.2024 Nicht nur der Himmel weint

Sturm Ashley haben wir gut überstanden. Der Sturm war so heftig, wie angekündigt - wir blieben dieses Mal ohne Stromausfall - aber wahr genommen haben wir ihn nicht so stark, wie bisher. Die gut isolierenden Fenster und Türen halten auch den Lärm draußen. Nur den Starkregen konnten wir nicht gut ignorieren, verwandelte er doch unsere gesamte Wiese in eine Seenlandschaft.

Großreinemachen war ebenfalls angesagt, da nun die wesentlichsten Umbauarbeiten beendet waren. Nur noch die Treppe muß gestrichen werden. Aber diesem Handwerker, unserem Lieblingshandwerker und Taxifahrer trauen Herrin und auch ich zu, das Haus nicht mehr zu verschandeln. Und dann kommt uns K2 über die Herbstferien besuchen. Wir wären endlich in der Lage oben einzuziehen und nach sechs langen Monaten mal wieder in einem sauberen Haus zu wohnen. Klingt traumhaft!

Die gründliche Grund Reinigung des Hauses nahm einige Tage in Anspruch. Sogar die Fenster hatte ich nach dem Sturm von Außen einmal grob gewischt und als wir endlich am Donnerstag Nachmittag damit durch waren, wollten wir noch schnell die Bad Leuchte über dem Spiegel, an dem dafür hässlich aus den Fliesen hängenden Kabel, befestigen. "Schnell" funktionierte schon mal nicht, denn, wie sich herausstellte, war das Kabel ohne Strom. Prima! Davon ließ Herrin sich aber nicht beirren. Sie bestand darauf, die Dusche im Dachgeschoß einzuweihen. Das besondere daran ist, dass wir nun, Pumpen bedingt, richtig Druck auf den Heißwasserstrahl bekommen werden. Bislang nutzen wir eine elektrische, englische Durchlauferhitzer Dusche im EG, die bestenfalls ein gutes Rinnsal warmen Wassers hervorbringt und dazu Unmengen Strom frisst. 

Während ich mich in der Küche der Vorbereitung des Abendessens widmete, stieg also Herrin grazil ins bereits komplett eingerichtete DG Bad hinauf. Nur um zwei Minuten später nackt, wie Sie die Natur schuf, die Treppe wieder herunter zu poltern. Es ist eher selten, dass ich Herrin nackt zu Gesicht bekomme. Sehr selten, genauer gesagt. Aber dann auch noch mit einem derart entgeisterten Gesichtsausdruck hatte ich Sie noch nie erlebt. "Das Heißwasser geht nicht, sklave!"

Während Herrin sich dem wärmenden Rinnsal der Erdgeschoß Dusche hingab, versuchte sklave sein Bestes im Dach. Ohne jeden Erfolg. Nun war ich ebenso entsetzt, wie erbost. Mir standen buchstäblich die Tränen in den Augen, als ich mir vorstellte, dass nun Elektriker und Installateur durch die frisch gesäuberten Räume laufen würden und vom Teppich, über Wände und sonstiges alles wieder verdrecken würden. Ich rief den Bauleiter an. "Wie geht`s?" lautete seine obligatorische Anfangsfrage. "Ich bin am Boden zerstört", lautete meine sehr ehrliche und sicher ganz und gar unirische Antwort. Ich schilderte ihm den Stand der Dinge. Das schien ihn nun auch etwas aufzurütteln, denn er kümmerte sich umgehend um die Beseitigung der Probleme. Eine halbe Stunde später rief er zurück und avisierte schon mal für Freitag Abend seinen kleinen Bruder, den Elektriker. Den Installateur hatte er noch nicht erreichen können. Er würde es aber weiter versuchen. Unser Frust saß jedenfalls tief und wir ertränkten ihn in zu viel Rotwein.

Freitag Nachmittag schneite der Bauleiter höchstselbst vorbei. Es gelang mir, ihn dazu zu bewegen, seine Dreck triefenden Arbeitsschuhe vor der Tür auszuziehen. Der Installateur sei im Urlaub, aber das Problem nur klein, vermutlich ein Luftstau in der Pumpe. Der Installateur lag vermutlich irgendwo am Strand, während die beiden übers Handy lautstark konferierten, wie denn am besten vorzugehen sei. "Dreh den Kaltwasserhahn auf und halte den Hahn mit der Hand zu. Dann strömt kaltes Wasser zurück in die Heißwasserleitung und löst den Luftpfropfen."

Das tat es nicht. Und was passiert, wenn man einen aufgedrehten Wasserhahn mit den Fingern zuhält? Der Druck ist am Ende so hoch (die neue Pumpe pumpt!), dass das Wasser aus allen Ritzen zwischen den Fingern spritzt und sich im gesamten Bad flächig verteilt. Nachdem einige, derartige Versuche kläglich gescheitert waren, befand der Installateur per Ferndiagnose, dass man es im Erdgeschoß an der Pumpe versuchen solle, indem man eine Schraube löse und so die Luft entweichen lassen könne. Während der Bauleiter sich im Erdgeschoss die Pumpe ansah, kniete sklave im Dachgeschoss Bad und versuchte verzweifelt mit Handtüchern die Nasszelle wieder trocken zu legen. Mir war zum Heulen zu Mute. Als ich die Treppe herunter kam, sah ich den Dreck im Eingangsbereich. Natürlich hatte der Kollege, als er in seinem Wagen das Werkzeug holen ging, die Schuhe wieder angezogen und auf dem Rückweg zum Anschlussraum die Schuhe nicht wieder ausgezogen. Die Dreckspur war unverkennbar, auch auf dem Läufer im Gang.

Dieser Reparatur Versuch fruchtete immerhin, wenn auch mit einem weiteren Wasserbad am Boden des Hausanschlussraums. Endlich hatten wir heißes Wasser im DG Bad. Meine Frage, warum der Installateur das denn nicht getestet hatte, blieb ebenso unbeantwortet, wie die Frage, warum der Bruder Elektriker denn das Kabel absichtlich nicht angeschlossen hatte. Denn das hatte er unserem Bauleiter so telefonisch erklärt. "Installateure und Elektriker" war die einzige, Schulter zuckende und leicht resignierte Entgegnung seinerseits. 

Es war nun schon 19 Uhr und auch er ging nun nicht mehr davon aus, dass sich sein Bruder noch einfinden würde. Glücklich darüber war er jedenfalls nicht. Denn als ich ihm mitteilte, dass ich die noch offene Restzahlung erst nach erfolgtem Stromanschluss im Bad vornehmen würde, unterbreitete er einen Alternativ Vorschlag: "Ich habe hier die Auto Versicherungs Police meines Bruders hier. Die gebe ich Dir. Und Du gibst sie ihm erst, wenn er alles erledigt hat." Ungewöhnlich, aber ein wirkungsvolles Druckmittel. Teil der Unterlagen ist eine Jahres Plakette, die offen an der Windschutzscheibe anzubringen ist und ohne die man den Wagen nicht fahren darf. 

Wie wirkungsvoll das Druckmittel ist, konnten wir noch am selben Abend erfahren: Meine SMS bezüglich der vorzunehmenden Arbeiten bei uns wurde binnen 30 Minuten beantwortet. Und dass, nachdem er zuvor jeglichen Kontaktversuch unsererseits komplett ignoriert hatte.

Ach ja: Den Cage trage ich immer noch. Zwar wieder in der Variante ohne Penisplug, aber das ist auf einen Anfänger Fehler meinerseits zurückzuführen. Ich hatte den Plug nur lose im Cage verschraubt. Konsequenz war, dass meine Eichelhaut am Harnröhrenausgang sich im Spalt zwischen Tube und Schraubenhalterung eingezwickt hatte und leicht aufgerissen war. Schmerzhaft, aber vor allem dumm. Daher also nun erst mal zur Genesung der Standard Cage.

Bei der Handy Nutzung ist Herrin nun auch wieder zu Ihrer ursprünglichen Regelung über gegangen: Um 21 Uhr schaltet mein Handy aus. Sie hatte das auf 22 Uhr verlängert gehabt, da immer mal wieder Handwerker auch abends noch eine SMS oder WhatsApp geschickt hatten.


Kommentare

  1. Das braucht Nerven... Sind alle irischen Handwerker so?
    Grüsse Beat

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich will nicht sagen "Alle". Aber zumindest die hier in West Kerry......nun ja.....

      Löschen

Kommentar veröffentlichen