21.07. - 30.07.2024 Einige aufregende Neuigkeiten (wie ich finde)

Heute morgen ging es wieder munter weiter. Bereits um zehn nach acht stand der Verputzer vor der Tür. Dieses Mal sogar vorangekündigt und pünktlich. Auch wenn die Arbeiten bereits letzte Woche hätten erledigt werden sollen.

Die energetische Sanierung des Hauses ist auch endlich abgeschlossen. Nun können die verbleibenden Tätigkeiten im Dach, dazu gehört das Verputzen, endlich in Angriff genommen werden. 

Den Cage trage ich immer noch. Herrin ist noch skeptisch, ob er wirklich dauerhaft getragen werden kann. Aber anscheinend hat das letzte Hinbiegen tatsächlich den erwünschten Effekt gehabt und meinem rechten Ei die Fluchtmöglichkeiten genommen. Zumindest hoffe ich das, denn Herrin gefällt der Cage mit seinem Inhalt doch sehr.

Aus dem Gewächshaus wurden wir mit Gurken überschwemmt. Und auf Herrins Speiseplan steht inzwischen fast täglich grüner oder gemischter Salat aus Eigenanbau. Zoodles aus eigenen Zucchini gab es auch schon öfter und Mangold, Grün- und Palmkohl vom eigenen Feld kamen auch schon auf den Tisch. Sogar Kohlrabi Pommes konnten wir aus Eigenanbau zum Cordon Bleu servieren. Einige Verluste hatten wir allerdings auch zu beklagen: Kohlfliegen Larven haben die Wurzeln eines Weißkohls komplett abgefressen und unsere Schneckenplage ist auch noch immer nicht vorbei. Es gibt Abende, an denen wir mehr als 25 Schnecken in und ums Feld "entsorgen" müssen.

Unseren Hühnern geht es ebenfalls prächtig. Auch wenn unsere weissen Sussex Hühner deutlich rassistische Tendenzen gegenüber unserem neuen schwarzen Hühnchen erkennen lassen: Sie mögen sie einfach nicht. Allerdings leiden wir derzeit unter Eiermangel. Das hat gleich mehrere Gründe: Schwarz legt noch keine Eier, da zu  jung. Und dann begann erst ein Huhn, zehn Tage später ein zweites, mit dem Glucken. Die damit einhergehende Hormonumstellung sorgt dafür, dass wochenlang keine Eier gelegt werden können. Da wir auch noch sieben Eier in die Brutmaschine geschoben hatten, leerte sich unser Vorrat zügig.

Dem ersten Huhn gestatteten wir das Glucken, schoben Ihr sogar drei angebrütete Eier aus der Maschine unter. Dem zweiten trieben wir es erfolgreich wieder aus, warten aber nun auf die Wiederaufnahme des Legetriebs. 

Am 24. Juli war es soweit: Herrin wurde Mutter zweier, kleiner Küken. Und am 25. morgens schlüpfte ein weiteres Küken im Brüter. Nun war die Frage: Selber aufziehen oder versuchen es der gluckenden Henne unterzuschieben. Herrin beschloss, die beiden erst geschlüpften der Dame zukommen zu lassen. Das dritte Küken war sehr klein und so tolpatschig, dass es von den beiden, 24 Stunden älteren, permanent gepickt und getreten wurde. 

Als wir mit beiden Küken in der Hand draussen beim Katzenklo ankamen (wir hatten es in einen improvisierten Gluckenstall umfunktioniert), erblickten wir ein weiteres Küken unter der Henne hervorlinsen. Sie hatte ebenso erfolgreich gebrütet, wie die Maschine. "Dann sieh mal zu, wie du ihr die beiden Bieberl unterschieben kannst, sklave." Das erwies sich zunächst als gar nicht so einfach, da die Mami mich sofort ansprang, als ich mit der Hand in das Katzenklo einzudringen versuchte. Ich überlistete sie mit einem Überraschungsmoment und "warf" das Küken in den hinteren Teil des Katzenklos, der mit einer Gummimatte und reichlich Stroh gefedert war. Und siehe da, die Dame freute sich über den Zuwachs und nahm sich sofort seiner an. Auch das zweite Küken wanderte so unter die Flügel der Henne. Erleichtert überließen wir ihr alles weitere.

Als am nächsten Morgen klar wurde, dass das Küken in unserem vierten Ei nicht überlebt hatte - es hatte am Vorabend in der Schale noch gepiept - brachten wir auch das letzte, einsame Küken zu unserer Mama Henne. Verwundert stellten wir fest, dass sie sich nicht um drei, sondern um vier Küken kümmerte. Ein weiteres war im Stall geschlüpft. Das letzte, verbliebene Küken in Herrins Hand schrie wie verrückt und unsere Glucke wurde sichtlich unruhig. Rasch schob ich es ihr hin. Das Küken fand aber den Weg nicht unter die Henne. Also versuchte ich es mit der Hand sanft Richtung Mama zu schieben. Die Henne bemerkte mein Tun und hob sich soweit an, dass ich ihr das kleine Etwas bis unter den Bauch schieben konnte. Herrin und ich waren komplett perplex, dass die Henne dies so erlaubte. Jedenfalls haben wir nun fünf gesunde Küken, die prächtig gedeihen. Nur das Katzenklo erwies sich als reichlich untauglich, da der Wasserspender permanent umkippte und das Nest entsprechend nass wurde.

Da musste dringende Abhilfe her. Bereits 48 Stunden später konnte die Henne in einen neu errichteten Glucken und Küken Stall umziehen. Herrin und ich hatten unermüdlich daran gearbeitet und das Einbruch und Ausbruch sichere Zwei-Zimmer-Apartment mit Gartenanteil fertiggestellt.

Alle sind nun zufrieden: Herrin, die Henne, die Küken und auch der Hahn, der mit auffallendem Interesse den Nachwuchs beäugt und Glucke und Küken vor uns Menschen und anderen Gefahren zu beschützen versucht. Und das ist auch notwendig, denn gestern Abend stiegen vom 30 Meter entfernten Fluss drei Adler auf. Ein Pärchen mit einem Jungen, die dort womöglich Lachs Sashimi zu sich genommen hattten.

Meinen letzten Blog vom 20.07. hat ein Leser zum Anlass genommen, Herrin seine Dienste anzubieten. Da ich grundsätzlich nie fragen darf, was Herrin so treibt, wenn ich Sie nicht sehe oder wenn Sie am Handy ist, kenne ich den Sachstand nur rudimentär. Anscheinend meint es der Kandidat ernst und erfüllt im Groben die wesentlichen Merkmale, die Herrin gerne sähe. Ungebunden scheint er auch zu sein und, wie ich Herrin kenne, ist er anscheinend auch intelligent und humorvoll. Sonst verlöre Sie vermutlich eher schnell das Interesse. Ich bin jedenfalls reichlich gespannt, ob daraus etwas wird und Herrin bekommt, was Sie sich vorstellt.

Herrin findet leider nicht so viel Zeit, wie Sie für das Themas benötigt. Zum Einen sind da immer wieder die Handwerker, die uns fast täglich beehren. Zum anderen hatten wir viel Arbeit rund ums Haus, Garten, Feld und mit dem Glucken Stall. "Nie habe ich wirklich Zeit für mich. Nicht mal mehr mein Yoga bekomme ich noch hin." Entsprechend gestresst wirkt Herrin auch auf mich. So viel Unruhe und unplanmäßiges sind einfach der Horror für Sie. Immerhin konnten wir uns an einem schönen Nachmittag mal wieder zu einem längerem Strandspaziergang aufraffen. 

Nun hoffe ich, dass ab 1.8. wenigstens ein bisschen Ruhe für Herrin einkehren wird, ehe dann der Elektriker, der Klempner und der Treppenbauer wieder bei uns aufschlagen werden.

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