26.04. - 17.05.2024 Ein kurzes Lebenszeichen

Alles in allem geht es Herrin und mir gut. Lediglich ich bin ein körperliches "Wrack" und entsprechend hat Herrin mir Ruhe verordnet. Meine Sehnenscheiden Entzündung im rechten Arm wurde eher schlimmer und so ist es nun sogar so, dass Herrin darauf besteht, das Gemüse für die Essen zu schnippeln und auch meine übrigen Pflichten auszusetzen, bis ich wiederhergestellt bin. Die allgemeinen Regeln gelten darüber hinaus dennoch weiter, auch wenn ich mich ohne Ketten bewegen darf.

Herrin hat Ihren Freelance Vertrag gekündigt und daher nun auch Zeit für Aufgaben, die eigentlich ich erledigen sollte. Sie ist da wirklich sehr fürsorglich und ich ziemlich zerknirscht.

Kulinarisch gesehen konnte ich Herrin auch etwas neues servieren: Zufällig sahen wir an einem Pier im Nachbarort, wie ein Fischkutter anlegte. Unsere Neugier war erwacht, als etliche Personen hektisch um den angelegten Kutter herum herumzuspringen begannen. Als wir dort ankamen, sahen wir etwa zehn Franzosen, die den irischen Fischer bedrängten und sich fast um seinen Fang schlugen. Binnen kürzester Zeit hatte der gute Mann den Großteil seines Fanges, etwa vier große Kisten voller Hummer, an die französischen "Urlauber" verkauft. Etwa 10 Hummer waren noch übrig, als wir uns vorsichtig näherten und fragten, ob auch wir einkaufen könnten. Zwei lebende Hummer zu je 600 Gramm später waren wir lediglich um 20 Euro ärmer und auf dem Heimweg. Und der sklave hatte die Aufgabe, Herrin daraus ein feudales Mahl zu zaubern: Hummer Thermidor. "Ja, das schmeckt wirklich toll." Mir fiel ein Stein vom Herzen, da ich mich auf ein Minenfeld der möglichen Fehler zu begeben hatte. "Das werden wir sicher öfter machen, wenn wir nun schon wissen wo es die Teile so frisch und günstig zu erwerben gibt."

Im Garten und Poly Tunnel passiert ebenfalls eine ganze Menge. Auch weil der Frühling mit wärmeren Tagen und sonnigerem Wetter Einzug gehalten hat. Endlich! Ärgerlich sind allerdings die Schädlinge im Feld. Schnecken und anderes Getier zerstören unser Gemüse leider zum Teil schon im Ansatz. 

Seit vorgestern haben wir auch eine neue Heizung: Die Wärmepumpe ist installiert worden. Auf unsere Treppe warten wir noch immer. Sie soll nun in den übernächsten Woche eingebaut werden. Kopfschütteln verursachen immer noch die irischen Handwerker. So stand der Elektriker Sonntag mittags unangemeldet vor der Tür und wollte im Dach Leitungen ziehen. Das Anschrauben der Thermostate durch die Heizungsinstallateure verschmutzte die umliegenden Wandpartien derart, das wir eigentlich zwei Räume neu streichen müssten. Und beim Leitungen überprüfen haben sie auch noch gleich einen Kurzschluss am Lichtkabel im Living verursacht. Die Sicherung lässt sich nicht mehr einschalten. 

Kommen durfte ich übrigens auch mal wieder. Herrin war so großzügig und bescherte mir am 02.05. eine Orgasmus. Unglaublich, aber wahr: Es fühlte sich alles andere als gut an und war auch nicht wirklich von mir erwünscht. Schwer fiel es mir auch, mich darauf einzulassen. Notwendig war es aber wohl doch. Herrin hatte mich geknebelt und auch die Leder Augenmaske über gezogen, so sah ich nicht, was alles passierte. Aber ihr: "Ach du Sch....., so viel ist ja noch nie ausgelaufen....!!!" Ja, so ist das wohl, wenn man Monate nicht kommen darf.

Unsere Hühner sind ebenfalls wohlauf. Allerdings haben wir, nicht wie erhofft, Küken bekommen. Die Brut der einen Henne war also nicht erfolgreich. Da nun eine zweite Henne beschlossen hat, brüten zu wollen, haben wir Ihr sechs Eier untergeschoben und Sie im Kaninchen Käfig in den Metall Schuppen gestellt. Termin um den 4. Juni. Mal sehen. Der Nachteil dabei ist, dass wir nur noch ein Ei je Tag bekommen. Die eine Henne brütet und die andere hat gebrütet und benötigt nun sechs Wochen Hormon Umstellungszeit um selber wieder legen zu können.

Trotz vieler kleiner Unbilden genießen wir unser neues zu Hause doch sehr. Auch wenn wir im Moment fast 100% Abstriche zum geplanten Leben hier machen müssen. "Aber es macht auch gar keinen Sinn, mein sklave. Jeden Tag kann jederzeit jemand hier an der Tür oder am Fenster stehen und etwas wollen." Herrin hat ja so recht. Und es passiert wirklich ständig. "Habe ich schon gesagt wir brauchen ein großes verschließbares Tor, mein sklave?" Hat Sie. Sehr oft.

Eine kleine Anekdote vom Wertstoffhof: Herrin und ich brachten mal wieder Müll und Kartonagen weg. Kartonnagen packt jeder höchstselbst in eine Presse, schließt sie dann und betätigt den Startknopf. Wenn die Presse voll ist, holt man einen Mitarbeiter des Hofes und der bindet das Paket Kartonnagen zusammen und packt es weg. Wir hatten gerade unsere Kartons so gepresst, als eine Dame auf uns zukam und in deutsch eingefärbtem Englisch fragte, wozu das Ding, sie deutete auf die Presse, denn da sei. Herrin erklärte ihr den Mechanismus auf deutsch. Die Dame war aus Frankfurt und im Oktober mit Sack, Pack und Ehemann in ein Haus nach South-West Kerry umgezogen. "Und dann nimmt man die gepressten Kartons wieder mit heim?" "Äh, nein, die bleiben hier." "Aha? Und was kostet das dann?" "Nichts, ist umsonst." Die Dame schluckte und wäre fast in Tränen ausgebrochen. "Wir haben unsere ganzen Umzugskartons mühsam klein geschnitten und in die teuren, schwarzen Müllsäcke gepackt. Und dann zum Müll gebracht. Wenn wir doch nur gewusst hätten, dass es hier umsonst eine Presse gibt...." Herrin und ich schauten Sie fassungslos an. Allein die Vorstellung, dass wir unsere 150 Kartons hätten klein schneiden und dann für jeden schwarzen Müllsack auch noch 5€ hätten zahlen müssen... Die Dame tat uns aufrichtig leid und zugleich mussten wir uns das Lachen verkneifen. Als wir wieder nach Hause fuhren meinte Herrin nur: "Siehst du, sklave. Deswegen haben wir uns am Anfang genau informiert, wie das hier mit dem Müll funktioniert." 

In den nächsten zwei Wochen steht nun der Besuch meiner beiden Kinder an. Und ich hoffe, dass sich mein Allgemeinzustand dann auch weiter verbessert. In etwa zwei Wochen soll die Treppe kommen, in vier die Isolierung des Dachs statt finden. Im Anschluss Fenster und Türen erneuert werden und danach kann das Dach fertig ausgebaut werden. Immer noch einige Zeit, bis wir hier wieder zur Ruhe kommen können.

So lange wir uns also weiter gedulden müssen, erfreut sich Herrin lediglich an meiner Begleitung und Ansprache, zum Beispiel im Supermarkt: "Herrin, schauen Sie mal. Die haben heute frische Auberginen!" Der Ausruf kam über zwei Reihen hinweg und Herrin eilte zu mir herüber und meinte nur. "Pschscht! Hier hat es überall deutsche Touristen." Stimmt. Und? 


Kommentare

  1. Schön, wieder von euch zu lesen. Bauen scheint in Irland ein Abenteuer zu sein und die Unzuverlässigkeit der Handwerker würde mich auch sehr stressen. Sklavenhaltung geht ja auch ohne Kette und Verletzungen der Nervenbahnen dauern ewig. Dir und Deiner Eheherrin weiterhin alles Gute... Nächste Woche verreisen wir nach Italien, Liguren in den Urlaub. Kleines Hotel mit wenig Zimmer, genau unser Geschmack. Wieder einmal im Meer sich erfrischen, dürfte so um die 18 Grad haben.
    Beste Grüsse Ehesklave Beat
    Beste Grüsse Beat

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