24.11. - 06.12.2025 Kurztrip nach Galway
Herrin und ich gönnten uns einen Kurzurlaub nach Galway. Zwei, recht günstige Übernachtungen in einem vier Sterne Hotel vor Ort mit Pool und Spa Bereich. Das erschien uns beim doch sehr wechselhaften Dezember Wetter in Irland als sehr vernünftige Variante, um sicher einen schönen Aufenthalt zu erleben.
Herrin hatte mir daher auch alle Cuffs und die Bauchkette abgenommen. "Das sähe womöglich im Spa etwas merkwürdig aus, mein sklave. Meinst du nicht auch?", grinste Sie. Die Kette mit Schloss um den Hals blieb allerdings dran.
Auf dem Weg nach Galway fuhren wir einen etwas größeren, Wetter bedingten Schlenker über die berühmten Moher Cliffs. Wir wären sonst während eines heftigen Regenbands in Galway angekommen. Der Himmel sah schon aus der Ferne so bedrohlich und finster aus, dass der Umweg ausgesprochen lohnend erschien. Etwas weiter südlich, an den Klippen selber, war es dann auch "bedeutend freundlicher". Der Wind fegte die Schaumkronen bis oben auf den Weg und einzelne "Regentropfen" trafen uns auch bei 4 Grad kalten Wetter. Aber die Sonne schaute hin und wieder auch heraus und so kamen wir in den Genuss von einigen sehr schönen Eindrücken.
Im Übrigen haben wir kein großes Interesse daran, noch einmal hier vorbei zu schauen. Nicht, dass die üppigen fünfzehn Euro Eintritt pro Person das große Hemmnis wären. Sondern selbst an diesem grauen Dezember Tag tummelten sich unglaublich viele Touristen an dieser irischen Hauptattraktion. Wie gedrängt ist das dann erst im Sommer mit all den Touristen aus Übersee?
Das zuvor Regenband erwies sich als sehr ergiebig. Teilweise waren die Pfützen auf der Straße Richtung Galway so groß, das der Asphalt darunter nicht mehr zu erkennen war. Und erstmalig wurden wir mit dem erwartet hohen Verbrauch konfrontiert, den Stromer den Winter über benötigen. An Stelle der üblichen 14 kWh auf 100 Kilometer benötigten wir, bedingt durch Regen, Temperatur und Heizung, etwa 17 kWh. So erreichten wir unser Ziel auch "nur noch" mit etwa 13% Ladung in der Batterie. Immerhin noch mit "Sprit" für weitere etwa 70 Kilometer unter diesen widrigen Bedingungen. Dank der hauseigenen Ladestation im Parkhaus des Hotels war das "Problem" auch über Nacht wieder gelöst.
Abends gingen wir in eine empfohlene Weinbar essen. Diese erwies sich als sehr gute Wahl. Nicht nur wegen des wirklich sehr leckeren Essens, sondern auch wegen des herausragenden Sortiments an offenen Weinen. Wirklich ein Erlebnis, besonders wenn der Eigentümer die Vorzüge der Weine in bestem schwäbisch zu vermitteln vermag. Herrin, als Stuttgarterin, fühlte sich sofort heimisch.
Wieder zurück im Hotel machten wir uns auf den Weg in den "Leisure" Bereich, schwammen viele Bahnen im Pool und besuchten die Sauna. Sehr empfehlenswert für geplagte Schultern.
Tags darauf erkundeten wir den wirklich großen Christkindlmarkt, mit Karussell und Riesenrad, in der Stadt und hatten dabei so viel Glück mit dem Wetter, dass es im Anschluss sogar noch trockenen Fußes für einen Bummel durch die gesamte Altstadt reichte. Wie man unschwer auf dem Bild unten erkennen kann, stand auch hier das Wasser bis hoch zu den Brückenbögen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Städten in Irland, die wir bislang besucht haben, gefiel uns Galway besonders gut. Kleine Gässchen mit gepflegten Häusern und viel Leben in den Straßen prägten das Bild.
Als der Regen dann erwartungsgemäß einsetzte, waren wir zurück im Hotel und wollten einen kleinen Snack an der Bar zu uns nehmen. Mit meiner Wahl, einem Hummus Sandwich, eher ein belegtes Brot mit Hummus und geschmortem Gemüse, wurde ich nicht so ganz glücklich. Die Schicht Hummus war mit bloßem Auge fast nicht zu erkennen, geschweige denn zu schmecken. Etwas missmutig zeigte ich Herrin das Problem. Dies fiel wohl dem Manager ins Auge. Der junge Mann kam zum Tisch und fragte ob es ein Problem gäbe. Ich war sehr angenehm überrascht und erklärte ihm mein Problem: Ein Hummus Sandwich ohne erkennbaren Hummus sei kein echtes Hummus Sandwich. Er stimmte zu und bot an, das Sandwich neu in der Küche anfertigen zu lassen. Ich meinte aber, es reiche, wenn er mir einfach ein kleines Schälchen mit Hummus dazu bringen könne. Eine Minute später stand eine kleine Schüssel vor mir. Ich war sehr positiv angetan.
Im Anschluss besuchten wir erneut die Schwimmbahnen und das Dampfbad. Als wir auf dem Rückweg an der Rezeption vorbeikamen, wollten wir ein Taxi in die Stadt vorbestellen, da wir um 18 Uhr einen Tisch in einem hochgelobten und preisgekrönten Lokal in der Stadt gebucht hatten. "Die Taxis sind in fünf Minuten hier. Kommen Sie einfach, wenn Sie fahren wollen", beschied uns die Rezeptionistin.
Um zwanzig vor sechs standen wir, wie vorgesehen, an der Rezeption. Und um zehn vor sechs immer noch, denn der Dame am Empfang war es nicht gelungen, auch nur ein Taxi zum Hotel zu rufen. Sie hing am Hörer und ich hörte Sie fragen: "Wie lange wird es denn dauern?" Dann eine kurze Pause, ein Hochziehen Ihrer Augenbrauen und ein ungläubiges "Eine Stunde?" entrang sich Ihrem Mund. Ich sah Sie vollkommen entsetzt an und fragte: "Wirklich eine Stunde?" Sie nickte und versuchte einen anderen Taxidienst zu erreichen.
Urplötzlich stand erneut der junge Manager neben uns. "Gibt es ein Problem?" Als er von der misslichen Lage gehört hatte, packte er sein Handy aus, tippte wild umher und nur wenige Sekunden später sagte er: "In sechs Minuten ist ein Uber hier. Der bringt Sie zum Restaurant. Ich habe das für Sie gerade privat mit Kreditkarte bezahlt. Wenn Sie heute Abend zurückkehren, können Sie gerne an der Rezeption einen Ihnen angemessenen Betrag zurücklegen, wenn Sie das möchten." Wir waren perplex und bedankten uns sehr herzlich für die Hilfe.
Wie unterschiedlich Service sein kann, wurde uns im Laufe der nächsten Stunde klar. Das ausgewählte Restaurant, ein echtes Top Lokal in Galway, belehrte uns diesbezüglich dann doch sehr deutlich. Der Kellner ließ uns einen Platz aussuchen und ließ uns danach deutlich spüren, dass er Herrins Entscheidung nicht für gut erachtete. Vielleicht, weil die uns zugeteilte Bedienung alles vermissen ließ, was Restaurant Service so ausmacht? Oder weil der Koch unseren Tisch, fast direkt an der Essensausgabe, gut im Blick hatte und so mit ansehen musste, wie wir die uns servierten Speisen nur mit Mühe essen konnten? Herrin hatte es besonders dicke getroffen. Ihre Vorspeise war buchstäblich nicht zu essen. Das Messer reichte nicht, um den geschmacklich lausigen Lauch zu zerschneiden. Der überbackene Fior di Latte auf dem Lauch war zäh wie Gummi und die drüber gestreuten, gehackten Nüsse waren absolut undefinierbar. Ihr Hauptgang, Fasanenbrust, war so heftig paniert, dass es jedes andere Stück Fleisch auch hätte sein können. Der dazu gereichte Weißkohl kam als Viertelkohl am Stück und war so zäh, wie ungegart. Der mitgelieferte Beilagen Salat (oder sollte das Gemüse sein?) war ebenso unterirdisch. Was der Küchenchef sich dabei gedacht hatte, bleibt ein Rätsel. Herrin jedenfalls entschied keinen Nachtisch mehr zu riskieren und verlangte die Rechnung, bei noch halbvollen Hauptspeisen Tellern. "War etwas nicht in Ordnung?" "Ich weiß gar nicht, womit ich anfangen soll", platzte es aus mir heraus. Und als ich gerade zur Erklärung ansetzen wollte, zeigte mir die Dame bereits wieder die kalte Schulter. Als Herrin schließlich zahlte (180 €!!!), gab sie uns ironisch lächelnd mit auf den Weg: "Na hoffentlich finden Sie in Galway noch etwas besseres." "Oh, das hatten wir schon", entgegnete ich. Und genau dort ging Herrin anschließend mit mir hin: In die Weinbar vom Vorabend. "Das sind wir uns wert, mein sklave!"
Inzwischen sind wir wieder zu Hause eingetroffen und versuchen, die Weihnachtszeit ein wenig Einzug halten zu lassen. Den örtlichen Weihnachtsmarkt besuchten wir gestern und bauten auch schon mal, zugegeben ausgesprochen früh dieses Jahr, Christbaum und Krippe auf. Dafür dann auch sehr bunt in den Farben der amerikanischen Flagge. Zu Ehren des bekennenden und danach lebenden Christen Donald J. Trump, könnte man meinen. Das dunkle, kalte und nasse Wetter jedenfalls, verbreitete bei Herrin die richtige Stimmung für einen frühen Christbaum.





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